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Jazz-Kompositionen für einen Kirchenraum

Auftragswerke erklingen in Hannover-Lindens Erlöserkirche

Am 3.11.02 fand in der Erlöserkirche Hannover-Linden ein ganz besonderes Konzert statt:

Andreas Bürgel, Andy Mokrus, beide aus Hannover, sowie Ulrich Phillip aus Wiesbaden, alles ausgewiesene Jazzkomponisten, waren beauftragt worden, je eine Jazzkomposition zu schreiben, die auf die besonderen akustischen, architektonischen und spirituellen Dimensionen eines Kirchenraumes Bezug nimmt.

In der gut besuchten Erlöserkirche kamen diese Kompositionen nun zur Uraufführung.

Alle drei Komponisten hatten eigene Ensembles zusammengestellt, die die sehr unterschiedlichen Werke nun zum Klingen brachten. Andreas Bürgel schuf mit seiner Komposition "KirCHe" neun Klangbilder, die bestimmte Details des Kirchenraumes aufnahmen und in sehr komplexe und klanglich höchst differenzierte Jazzstrukturen verwandelten. Andy Mokrus hatte sich von den unterschiedlichen Stimmungen des Kirchenraumes zu seiner Komposition "Sechs akustische Betrachtungen einer Kirche" inspirieren lassen. Seine sehr vitale Komposition enthielt ausgeprägter Improvisationen und mündete in ein furiosen "Danse sacrale". Dazwischen diese beiden "Rahmensätze" war die Komposition "Valenz" von Ulrich Phillip wie eine meditative Insel, ein langsamer "2. Satz", platziert.

Zu hören waren 6 Kontrabässe und Orgel mit überwiegend leisen, subtilen Klangflächen, über die sich immer wieder punktuelle, impulsive Interaktionen schichteten. Mit Ulrich Phillipp und seinem Ensemble Sondarc war die Freie Improvisierte Musik in diesem Konzert vertreten. Alles in allem ein höchst spannender Konzertabend mit anspruchsvollen Kompositionen und hochgradig virtuosen Musikern.

Das Ziel dieses Projektes, die Begegnung von Jazz und Kirche unmittelbar zu befördern, war überzeugend gelungen. Es gab reichen Beifall und viele positive Rückmeldungen.

Veranstalter war die Arbeitsstelle für Gottesdienst und Kirchenmusik, die Initiative "Jazz-Rock-Pop in der Kirche e.V. und die Jazzmusikerinitiative Hannover. Dieses Projekt wurde maßgeblich von der Hanns-Lilje-Stiftung unterstützt.